Regen/Peiting - vom 03.-14.03.2020 fanden die Welt- und Europameisterschaften im Icestocksport in Regen statt. Monatelang war das OK-Team mit der Organisation dieser Veranstaltung beschäftigt. Auch die Sportlerinnen und Sportler wendeten viel Zeit auf, um sich intensiv auf die Wettbewerbe vorzubereiten. Eine „WM-dahoam“ ist ja immer etwas ganz Besonderes.
Dann kam Corona…
In der ersten Woche sollten die Europameisterschaften der Jugend U16, U19 sowie die Weltmeisterschaften der Junioren U23 stattfinden. Bereits vor Beginn bangte man, ob die Wettbewerbe aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Lage noch durchgeführt werden dürfen. Die Jugendlichen hatten Glück. So auch die Spieler*innen des TSV Peiting:
In der Jugendklasse U23 männlich starteten:
Michael Lindner im Mannschaftsspiel
Daniel Steber im Einzel und Teamziel
In der Jugendklasse U23 weiblich startete:
Franziska Lindner im Einzel und Teamziel
Michael Lindner gewann mit seiner U23-Mannschaft souverän die Vor- und Rückrunde, die im Modus jeder gegen jeden ausgetragen wurde, und zog damit als Favorit in die Finalrunde ein. Hier musste er sich zunächst gegen den Erzrivalen Österreich geschlagen geben, wobei im Page-Play-Off die zweite Chance zum Einzug ins Finale mit einem Sieg gegen Brasilien perfekt gemacht wurde. Nun galt es nochmals gegen Österreich anzutreten und diesmal hatten die deutschen Jungs (Stefan Zellermayer, Josef Schmid, Tobias Thurner, Stefan Empl) die Nase vorn und belohnten sich mit einem deutlichen 15:6 Sieg mit der WM-Goldmedaille.
Daniel Steber bot in der Vorrunde der Einzelwettbewerbe eine souveräne Leistung und qualifizierte sich mit Platz 7 und 317 Punkten für das Finale der besten zwölf. Mit 22 Punkten Rückstand auf Platz 3 war die Chance auf eine Medaille noch nicht vergeben. Im Finale konnte Daniel mit 243 Punkten den Abstand zu den vorderen Plätzen nicht wett machen, sodass er mit einem guten 8 Platz endete. Im Teamzielwettbewerb, in dem die 4 Bahnen des Einzelwettbewerbs auf 4 Spieler aufgeteilt werden, startete Daniel auf Bahn 3. Mit einer tollen Leistung des gesamten Teams (Bahn 1 Mathias Kohlhuber, Bahn 2 Stefan Zellermayer, Bahn 4 Christian Späthe) gewann er WMGold mit 348 Punkten vor Österreich (307) und Italien (286).
Franziska Lindner konnte bei ihrem ersten WM-Debüt bei der U23 weiblich (eigentlich spielt sie noch in der U19) nicht ganz die Leistung abrufen, die man von ihn gewöhnt ist. So kam sie auf 234 Punkte in der Vorrunde, was den Einzug ins Finale bedeutete. Ein Platz auf dem Podest war zu diesem Zeitpunkt mit 45 Punkten Rückstand auf Platz 3 bereits leider in weite Ferne gerückt. Im Finale legte Franziska nochmals 270 Punkte nach und verteidigte damit ihren Vorrundenplatz und wurde am Ende 7. Im Teamzielwettbewerb startete Franziska auf Bahn 1 (Bahn 2 Julia Windmeisser, Bahn 3 Regina Gilg, Bahn 4 Alina Mayer). Mit 310 Punkten wurden die Mädels Weltmeisterinnen vor Österreich (298) und Italien (276).
In der zweiten Woche sollten die Weltmeisterschaften der Damen und Herren ebenfalls in Regen stattfinden. Sprichwörtlich immer dünner wurde das Eis für diese Weltmeisterschaft, da sich die Corona-Lage insbesondere in Italien zu diesem Zeitpunk schon sehr zuspitzte.
Das OK-Team sowie der Deutsche Eisstock Verband gemeinsam mit der IFI (Internationale Föderation Eisstocksport) setzten alles daran, dass die Veranstaltung mit Einverständnis des örtlichen Gesundheitsamtes stattfinden konnte. Es wurde alles menschenmöglich getan, dass die WM unter Einhaltung sämtlicher Auflagen stattfinden konnte.
Schlussendlich konnte die WM bis zum Ende durchgeführt werden, allerdings am Ende vor einer Geisterkulisse ohne Zuschauer und mit erheblichen Umsatz-Einbußen.
Aus den Kreisen des TSV Peiting starteten:
Ulrike Lachenmayer im Mannschaftsspiel und Teamziel
Franziska Lindner im Mannschaftsspiel
Irina Tsishuk für Weißrussland in 3 Wettbewerben
Martin Baumgartner als Schweizer Nationaltrainer
Ulrike Lachenmayer und Franziska Lindner gewannen zusammen mit ihren Mannschaftskolleginnen ungeschlagen die Vor- und Rückrunde, jeweils mit nur einem Unentschieden gegen Österreich. So kam es im Page-Play-Off zur Begegnung Deutschland gegen Italien. Mit durchwachsener Leistung und zwischenzeitlich einem hohen Rückstand gelang des dem Team Deutschland noch, ein Unentschieden (28:28) zu erzwingen. Nun musste im Ringemaßen (Tie-Break) entschieden werden, welches Team als erstes ins Finale einzog. Dabei muss jede Spielerin in die mittleren Zielringe maßen; am Ende gewinnt die höhere Punktezahl. Bereits nach 3 Versuchen stand der Sieg für Deutschland mit 26:8 deutlich zu Buche und der Einzug ins Finale war perfekt.
Im Finale selbst musste man sich mal wieder mit dem Erzrivalen Österreich duellieren. Die Deutschen Damen lieferten ein perfektes Spiel ab, sodass ihnen bereits nach 10 von 12 Kehren der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Wieder gingen 2 WM-Goldmedaillen nach Peiting.
Im Teamziel holte Ulrike Lachenmayer noch eine Silbermedaille hinter Österreich und vor Italien.
Martin Baumgartner errang mit seinem Herrenzielteam eine Bronze Medaille, mit 299 Punkten. In der Königsklasse dem Mannschaftswettbewerb landete er mit seinem Team den 4. Platz.
Irina Tsishuk konnte mit einem 7. Platz in der Vorrunde und einen gesamt 11. Platz im Zielwettbewerb einen beachtliche Leistung zeigen.
Hier noch drei Links vom Nachrichtenblock bei München TV: